A Tiny Cut in a Velvet Dress

Von und mit: Julie-Anne Stanzak, Gesa Piper, Scott Jennings, Pawel Malicki, Oleg Stepanov und Nathalie Larquet

Über das Projekt

„A Tiny Cut in a Velvet Dress“ – ein Film für drei Tänzer und ein Geweih.

In diesem Winter hatte ich zu Beginn des Lockdowns einen Traum, der mich sehr geprägt hat. Ich war in einem verschneiten Wald und kroch auf dem Pfad, der den Wald durchquerte. Links von mir drehte sich ein dreidimensionaler Würfel um jeden seiner Winkel und in alle Richtungen. Auf jeder seiner Oberflächen sah ich die Ereignisse meines Lebens … dann hob ich den Kopf und schaute in die Ferne, unten, am Ende des verschneiten Weges, erschienen Bäume mit ihren Blättern unter der Sonne.

Ich denke dann, dass während dieser Pandemie jeder von uns das Gleiche gefühlt haben muss wie in diesem Traum.

Das Leben hört auf, unsere Handlungen schränken sich ein … unsere Gesten verlieren sich in einem täglichen Leben, das verblasst und uns zwingt, jeden Tag fast die gleichen Rituale zu wiederholen. Wie wir weitermachen und versuchen, die Traurigkeit und die Unsicherheit der Zukunft zu überwinden, geht uns alle an.

Der Film spielt in einer unbewohnten Villa mit leeren Räumen.

Jeder der Protagonisten entwickelt sich in verschiedenen Teilen der Villa und erinnert sich an seine Lebenserfahrungen aus verschiedenen Epochen, von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter. In der Weise von Proust „besuchen sie die Räume, die Emotionen, die Geschmäcker, die Klänge, die Leiden, die Freuden, die in ihren Erinnerungen schweben.“

Die Villa wird zu einem lebendigen Organismus, der sich nach und nach mit ihrer Erinnerung, ihren Gesten, ihrem Tanz, ihrer Sensibilität füllt.

Sie achten auf ihre geringsten Empfindungen und Emotionen und wagen es, sich verletzlich zu machen.

Sie entdecken im gegenwärtigen Moment einen unendlichen und imaginären Raum. Sie geben sich jeder Gelegenheit zu träumen hin, ihrer Vorstellung, ihrer Fantasie, ihren Interessen um ihnen Gestalt zu verleihen, um sich lebendig zu fühlen.

Das Geweih symbolisiert all diese noch unbekannten Seitenräume, die im Unbewussten wohnen. Die Protagonisten hinterfragen ihre Ängste und ihre verborgenen Sehnsüchte.

Jeder wird zum anderen, träumt vom anderen, egal welches Geschlecht. Wichtig ist das Gefühl, nicht allein zu sein, sich lebendig zu fühlen, sich selbst zu transzendieren, sich selbst zu verlieren, sich selbst zu vergessen, zu sich selbst zu finden und sich vielleicht in einem neuen Blickwinkel zu entdecken.

Förderer & Unterstützer

Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz, dem Kulturbüro Wuppertal und mit freundlicher Unterstützung von Christian Baierl – Renaissance Immobilien AG